Team

Prof. Dr. Angela Berlis, Professorin für Geschichte des Altkatholizismus und Allgemeine Kirchengeschichte, Co-Leitung Kompetenzzentrum Liturgik

«Wenn Religionen sich heute begegnen, spielen – oft ungesagt – Erinnerungen an bisweilen gewalttätig ausgetragene Wahrheitsansprüche in der Vergangenheit eine Rolle. Das Gestern kennen, um das Heute wohlüberlegt und zukunftsorientiert zu gestalten, ist aus meiner Sicht grundlegend.»

Prof. Dr. René Bloch, Ordentlicher Professor für Judaistik am Institut für Judaistik und am Institut für Klassische Philologie

«Die Religionsgeschichte des Judentums ist ohne Einbezug der Religionen, mit denen Jüdinnen und Juden in Kontakt standen und stehen (insbesondere Christentum und Islam), nicht zu verstehen.»

Prof. Dr. Luca Di Blasi, Dozent für Philosophie

«Vor dem Hintergrund Jahrtausende währender, bis in die Gegenwart reichender, vielfach auch konfliktueller Begegnungen von Religionen können interreligiöse Studien Klärungen leisten und wichtige Einsichten einbringen in die heutige Zeit, die, wie keine vor ihr, von vielfältigen Formen kultureller und religiöser Begegnungen, Verbindungen und Auseinandersetzungen gekennzeichnet ist.»

Prof. Dr. Katharina Heyden, Professorin für Ältere Geschichte des Christentums und der interreligiösen Begegnungen

«Antike und Mittelalter sind reich an interreligiösen Begegnungen. Wer sie studiert, lernt nicht nur die historische Dimension heutiger Konstellationen besser zu verstehen, sondern übt auch den Perspektivenwechsel zwischen verschiedenen Kulturen, Religionen und Gesellschaften ein.»

Prof. Dr. Rainer Hirsch-Luipold, Ordentlicher Professor für Neues Testament und Antike Religionsgeschichte

«Mein Interesse an der Antiken Religionsgeschichte bezieht sich im Kontext der frühen römischen Kaiserzeit insbesondere auf die vielfältigen, oft, aber durchaus nicht immer spannungsvollen Beziehungen zwischen Juden, Christen und Anhängern anderer religiös-philosophischer Strömungen ("Heiden").»

Maria Lissek, Assistentin und Doktorandin in der Abteilung für Ältere Geschichte des Christentums und der interreligiösen Begegnungen.

«Interreligiöse Studien sind mehr als ein Dialog der Religionen: Das Nachvollziehen der anderen Religionen und die Wahrnehmung der eigenen Religion aus der Perspektive der Anderen kann zu einem neuen und mitunter frischen Blick auf die eigene Tradition führen. Diese Dynamik interreligiöser Begegnung ist nicht erst ein Phänomen der Gegenwart. Bereits in der Geschichte kann der Frage nachgegangen werden, wie man sich selbst durch andere versteht. Ein Blick zurück kann dann auch Impulse für die Gegenwart geben.»

Prof. Dr. David Plüss, Professor für Praktische Theologie (Homiletik, Liturgik und Kirchentheorie)

«Religion und Religiosität verändern sich in der Gegenwart in rasantem Tempo: konturierte Konfessionen differenzieren sich in eine unübersichtliche Vielfalt von Spiritualitäten aus; die Kirchen säkularisieren sich und vermeintlich aufgeklärte Zeitgenoss/innen reiben sich verwundert die Augen ob neu erwachenden Fundamentalismen. Im IRS-Studiengang werden all diese Prozesse unter die Lupe genommen.»

PD Dr. Johannes Stückelberger, Dozent für Religions- und Kirchenästhetik

«Der kulturelle Austausch war zu allen Zeiten und ist bis heute Quelle der Inspiration für Künstlerinnen und Architekten. Dabei spielen religiöse Komponenten eine wichtige Rolle. Interreligiöse Begegnungen finden auch in Kunst und Architektur statt.»

Prof. Dr. Mathias Wirth, Assistenzprofessor für Systematische Theologie (Ethik)

«Weil Religionen Gehalte für die Moral liefern, sind sie ein wichtiger Bezugspunkt für die Ethik; also die wissenschaftliche Reflexion auf Probleme im Kontext der Attribute gut und übel. "Religious Ethics" kalkulieren die Bedeutung der Religionen für ganz verschiedene Sets moralischer Überzeugung ein. Ein besonderer Schwerpunkt unserer Abteilung Ethik liegt in der Analyse der Anerkennungspotentiale von Andersheit und Vielheit in den Religionen. Ein Arbeitsschwerpunkt liegt daher in der Erforschung positiver Bezüge zwischen Transgender und Religionen.»

Angela Ullmann, Assistentin und Doktorandin Interreligiöse Studien

Die religiöse Landschaft der Schweiz verändert sich. Das stellt das konkrete Zusammenleben vor praktische Herausforderungen – nicht nur in der Politik oder im Migrationsbereich, sondern auch im Bildungs- und Gesundheitswesen, in der Privatwirtschaft, in Organisationen, Think Tanks und Stiftungen, in der öffentlichen Administration, sowie im Justiz- und Sicherheitsbereich. Um wirksame und konsensorientierte Lösungen für diese Veränderungen zu erarbeiten, braucht es Menschen, die interreligiös sprachfähig sind und so zwischen verschiedenen religiösen und nicht-religiösen, säkularen, laizistischen oder humanistischen Überzeugungen sprachliche Brücken schlagen und vermitteln können.

Miriam Schneider, Assistentin, Institut für Christkatholische Theologie

«Dynamiken interreligiöser Beziehungen - wovon der interreligiöse Dialog nur ein Teil ist - sind eine auf verschiedenen Ebenen und an unterschiedlichen Orten stattfindende Realität. Diese Dynamiken in ihrer Vielfalt zu untersuchen, ist Aufgabe von IRS. In meiner eigenen Forschung untersuche ich, inwiefern das Christentum durch seine kirchlichen und akademischen Strukturen interreligiöse Beziehungen beeinflusst.»